Das Internet vergisst (fast) nichts.

Was einmal im Netz ist, bleibt dort auch. Aber warum eigentlich?

Ein altes Foto, ein Kommentar in einem Forum, ein längst vergessener Profil-Eintrag – was einmal online war, verschwindet selten vollständig.

Denn: Irgendjemand kann es gespeichert, kopiert oder weiterverbreitet haben, ohne dass Sie es überhaupt bemerken. Selbst wenn der ursprüngliche Beitrag gelöscht wird, existieren oft Kopien an anderen Stellen weiter.

Das Internet hat eben ein erstaunlich gutes Gedächtnis.

Ihre Rechte nach der DSGVO

Die Datenschutz-Grundverordnung verpflichtet den „Verantwortlichen“ – also das Unternehmen, das personenbezogene Daten veröffentlicht hat – nicht nur zur Löschung dieser Daten, sondern auch dazu, Empfänger über ein mögliches Löschungsbegehren zu informieren.

So soll erreicht werden, dass die Daten auch bei Dritten verschwinden. In der Praxis ist das jedoch nur begrenzt möglich, denn nicht jede Kopie lässt sich finden oder löschen. Wichtig zu wissen: Der Verantwortliche muss keinen „unverhältnismäßigen“ Aufwand betreiben, um die Löschung umzusetzen.

Was können Sie tun? Sie können selbst nach alten Spuren suchen.

Alte Webseiten-Versionen entdecken

Es gibt Dienste, die speziell dafür entwickelt wurden, alte Versionen von Webseiten zu archivieren. Da kann man dann mal nachsehen, wie die eigene oder eine andere Webseite vor ein paar Jahren aussah. Ein Beispiel ist das Internet-Archiv WaybackMachine‘: 

  • Sie geben dort einfach eine Internet-Adresse ein und bekommen dann einen Kalender angezeigt, in dem alle Tage markiert sind, an denen ein Schnappschuss dieser Webseite erstellt wurde.
  • Über einen Klick auf die Markierung kommen Sie dann zu der Seite, wie sie an dem Tag und zu der angegebenen Uhrzeit aussah.

Wo tauchen Ihre Bilder im Netz auf?

Sie möchten wissen, ob ein bestimmtes Foto von Ihnen oder beispielsweise von einem Familienmitglied irgendwo im Internet auftaucht?

Gehen Sie (ausnahmsweise *) auf die Startseite von Google und klicken Sie da auf das kleine Foto-Icon rechts in der Suchleiste:

Sie können dann entweder ein Bild hochladen oder einen Link zu einem veröffentlichten Bild einfügen. Google listet nun alle Stellen auf, an denen es dieses Bild gefunden hat.

Sie möchten Inhalte löschen lassen?

  • Wenden Sie sich zuerst an den Betreiber der jeweiligen Website – dort können Sie die Löschung verlangen.
  • Falls das nicht gelingt, können Sie zumindest erreichen, dass Google die betroffene Seite nicht mehr in den Suchergebnissen anzeigt. Das reduziert die Auffindbarkeit erheblich (Sie finden das entsprechende Formular hier).

Zusammenfassung:
Das Internet vergisst nicht alles, doch Sie sind nicht machtlos. Mit etwas Recherche, den richtigen Tools und einem klaren Verständnis Ihrer Rechte können Sie digitale Spuren kontrollieren – oder zumindest sichtbar eindämmen.

* Übrigens, warum haben wir wohl weiter oben geschrieben, dass Sie „ausnahmsweise“ auf Google.de gehen sollen? Ganz einfach: normalerweise bevorzugen und empfehlen wir datenschutzfreundlichere Suchmaschinen wie startpage.com, qwant.com oder ecosia.org.